Parasiten können bei Nutztieren zu lebensbedrohlichen Erkrankungen führen. Durch Prävention und angepasste Entwurmungsstrategien kann der Einsatz von Entwurmungsmitteln reduziert, die Umwelt geschont und der Entwicklung von Anthelminthika-Resistenzen (Entwurmungsmittel-Resistenzen) entgegnet werden.
Die ersten Resistenzen gegen Anthelminthika wurden schon vor ca. 50 Jahren beschrieben. Eine wiederholte, routinemäßige Anwendung derselben Wirkstoffe erhöht das Risiko, dass Resistenzen entstehen. Treten gleichzeitig zur oder direkt im Anschluss an die Entwurmung Symptome auf, die auf einen Wurmbefall hindeuten, sollte unbedingt mit dem Tierarzt oder der Tierärztin Rücksprache gehalten werden und die Behandlung auf Ihre Wirksamkeit überprüft werden.
Bei kleinen und großen Wiederkäuern sind die Jungtiere besonders gefährdet. Hersteller von Entwurmungsmitteln empfehlen deshalb für diesen Zeitraum eine engmaschige Entwurmung. Eine Untersuchung der Kotproben nach dem Konzept der selektiven Entwurmung statt des prophylaktischen Anthelminthika-Einsatzes ist sinnvoll, um unnötige Behandlungen zu vermeiden. Tiere mit vermehrten Kotverschmutzungen oder blassen Schleimhäuten müssen auf jeden Fall untersucht werden. Auch Juckreiz, sichtbar durch Scheuern vom Hinterteil, kann ein Indiz für Wurmbefall sein. Weitere Hinweise sind eine abnehmende Kondition oder ein stumpfes Fell.
Das Prinzip der zeitgemäßen Entwurmung bedeutet den Einsatz von Antiparasitika nach einem auf Eizählung im Kot angepassten Zeitplan. Mittels Eizählung in Kotproben werden diejenigen Pferde eines Bestandes ermittelt, die „starke Ausscheider“ sind. Das sind die Tiere, deren frischer Kot 200 Eier und mehr pro Gramm (EpG) aufweisen. Im ersten Monitoring-Jahr wird alle 42 bis 60 Tage beprobt. Danach können die Intervalle auf ungefähr 90 Tage ausgedehnt werden. Starke Ausscheider werden mit einer entsprechenden, vom Tierarzt verordneten Wurmkur behandelt. Anschließend wird der Erfolg mittels eines Eizahl-Reduktions-Testes (EZRT) kontrolliert. Gegebenenfalls muss nachbehandelt werden. Der Schwellenwert von >200 EpG bezieht sich auf Strongyliden. Bei allen anderen Parasiten gilt: Sobald ein positiver Befund vorliegt muss eine Wurmkur vorgenommen werden.
Durch Waschen der Sauen vor der Umstallung in den Abferkelstall, sowie durch den Einsatz wurmwirksamer Desinfektionsmittel, kann die Wurmbürde reduziert werden. Trocknungszeiten nach Reinigung der Buchten und Ställe haben großen Einfluss auf die Wirksamkeit und sollten unbedingt eingehalten bzw. als Mindestzeit verstanden werden.
In poröser Struktur oder Mauerrissen können Fliegen- und Wurmlarven die Reinigung und Desinfektion der Bucht überstehen. Risse und poröse Struktur sollten deshalb unbedingt verputzt oder mit einer Platte abschließend verdeckt werden. Im Bereich des Troges und am unteren Teil des Futterrohrs herrschen ebenfalls beste Bedingungen zum Überdauern von Larven, Eiern und auch Bakterien. Diese Bereiche sollten nicht nur bei Wurmproblemen besonders gründlich gereinigt und gegebenenfalls desinfiziert werden (siehe: Reduktion des Keimdrucks). Um auf routinemäßigen Einsatz umweltkritischer Reinigungs- und Desinfektionsmittel zu verzichten, ist die Verwendung mechanischer Reinigungsgeräte oder Flämmgeräte empfehlenswert.
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