Museum für Naturkunde Gera
N 50°52‘39‘‘ E 12°05‘09‘‘




Das Museum für Naturkunde befindet sich im ältesten erhaltenen Bürgerhaus der Stadt Gera, im sogenannten „Schreiberschen Haus“. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude hatte eine wechselvolle Geschichte. 1686/88 wurde es auf der Brandstätte eines mittelalterlichen Burggutes errichtet. Von 1716 bis 1847 im Besitz der Kauf- und Handelsherren Schreiber, überstand es als einziges Wohngebäude innerhalb der Altstadt den größten Brand von Gera 1780. 1847 ging das „Schreibersche Haus“ in den Besitz der Stadt über und beherbergte bis 1855 das Stadtgericht. Danach wurde es wieder privat genutzt, und erst seit 1947 dient es als Museum.
Im Museum für Naturkunde werden derzeit folgende Themen dargestellt
Im Erdgeschoss finden wechselnde Sonderausstellungen statt.
In der ersten Etage befindet sich die Dauerausstellung mit dem Titel „Erlebnis Ostthüringen“. Hier kann der Besucher mit wenigen Schritten eine Wanderung durch die Naturräume Ostthüringens unternehmen. Ausgehend von den geologischen Grundlagen erlebt er die artenreiche Pflanzen- und Tierwelt der Wälder, Wiesen, Feldfluren und Gewässer „vor der Haustür“. So werden die Plothener Teichplatte, die Orlasenke, die Saale-Sandsteinplatte oder das Mittlere Saaletal vorgestellt. Nutzung und Schutz dieser Landschaften stehen im Mittelpunkt. Lebensnah gestaltete Präparate von Tieren und Pflanzen sind ebenso beeindruckend, wie die Nachbildung des bekannten Naturdenkmals „Steinerne Rose“ von Saalburg. Auch geschützte Arten wie Rohrdommel, Uhu oder eine Frauenschuh-Orchidee werden gezeigt – Lebewesen, die in der Landschaft kaum mehr zu finden sind.
Im zweiten Obergeschoss des Hauses stellt das Ausstellungsensemble „Gelehrtenzimmer“ die Entwicklung vom Naturalienkabinett zum naturwissenschaftlichen Museum vor. In einem weiteren Raum werden die Minerale Ostthüringens vorgestellt, zu denen auch seltene Funde der Uranerzlagerstätte Ronneburg gehören.
Im Höhler unter dem Schreiberschen Haus präsentiert das Museum prächtige Minerale aus aller Welt in der Ausstellung „Das Einmaleins der Minerale – Entstehung, Gestalt und Nutzen“. Anhand der farbenprächtigen Exponate thematisiert die Schau allgemeine Aspekte der Mineralogie wie die technische Verwendung von Mineralen, ihre Entstehungsprozesse und ihre Formen und Farben. Einen besonderen Höhepunkt bildet dabei eine Auswahl von Mineralen, die unter ultraviolettem Licht fluoreszieren. Unter den über 340 ausgestellten Stücken reicht die Auswahl von Amethysten aus Brasilien über Bergkristalle aus den USA und Diamanten aus Russland bis hin zu Turmalinen aus Afghanistan.
Botanischer Garten
(Eingang Nicolaistraße/Schillerstraße)
Der Botanische Garten, hervorgegangen aus einer bürgerlichen Stiftung des Geraer Kommerzienrates Walther Ferber (1830-1895), mit einer Fläche von 0,7 Hektar (nur 3 Minuten vom Museum entfernt) ist dem Museum für Naturkunde der Stadt Gera seit 1947 angeschlossen. Er dient als Ergänzung der landschaftsökologischen Dauerausstellung zur Region Ostthüringen durch die Darstellung von charakteristischen Vegetationseinheiten Ostthüringens. In den gärtnerisch gestalteten Anlagen Laub- und Nadelwald, Halbtrockenrasen, Fels- und Schotterflur, Teich, Bachlauf und Feuchtwiese werden dem Besucher circa 300 Pflanzenarten vorgestellt. Eine systematische Abteilung, interessante Gehölze, Küchenkräuter, Arznei- und andere Nutzpflanzen sowie eine geologische Lehrwand von 1898 ergänzen das Gartenensemble.
Gartensaison: (April - September) genaue Termine jährlich leicht variierend, außerhalb der Saison geschlossen.
Die Öffnungszeiten des Museums für Naturkunde Gera sind Dienstag bis Sonntag und Feiertage von 11.00 bis 17.00 Uhr.
Termine für Besuchergruppen können außerhalb der Öffnungszeiten und zu jeder Jahreszeit vereinbart werden.