Wirkstrang – Beispiel Verkehr, Verkehrsinfrastruktur

Monitoringbericht 2023 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel

Inhaltsverzeichnis

 

Handlungsfeld-relevante Klimaveränderungen

 

State: Hitze und Trockenheit

Das Bild zeigt das trockene, steinige Flussbett des Rheins bei Düsseldorf. In Hintergrund ist eine moderne Brücke zu sehen. Im Vordergrund wächst zwischen den Steinen des Flussbetts ein junges Gehölz.
State: Hitze und Trockenheit
Quelle: shokokoart / stock.adobe.com

In Deutschland treten immer häufiger heiße und trockene Jahre auf. Wenn wie in den Jahren 2018, 2019 und zuletzt auch 2022 hohe Temperaturen mit geringen sommerlichen Niederschlägen einhergehen (siehe Abbildung 4, "Niederschlagsanomalie Sommer"), können intensive und auch längere Trockenphasen entstehen, in denen die ⁠Bodenfeuchte⁠ gering ist. Die mittlere Anzahl der Tage mit geringen Bodenfeuchtewerten hat in Deutschland seit 1961 signifikant zugenommen (siehe Abbildung 10, "Bodenfeuchte < 30% nFK"). Weitere Symptome der Trockenheit waren in den angesprochenen Jahren eine geringe ⁠Grundwasserneubildung⁠ und niedrige Grundwasserstände (siehe Indikator WW-I-2) sowie ausgeprägte Niedrigwasserphasen – die heißen und trockenen Sommer der Jahre 2018 bis 2020 haben zu drei extremen Niedrigwasserjahren in Folge geführt (siehe Indikator WW-I-6).

 

Auswirkungen des Klimawandels

 

Impact: VE-I-2 Niedrigwassereinschränkungen am Rhein

Das Bild zeigt das Flussbett des Rheins mit Niedrigwasser. Ein Frachtschiff fährt in der verbliebenen Fahrrinne.
Impact: VE-I-2 Niedrigwassereinschränkungen am Rhein
Quelle: kathomenden / stock.adobe.com
 

Bleibt im ⁠Einzugsgebiet⁠ des Rheins auf großer Fläche und über längere Zeiträume der Niederschlag aus, und sind dort zudem die Temperaturen dauerhaft sehr hoch, kann es zu langanhaltenden Niedrigwassersituationen kommen. Für den Schiffsverkehr bedeutet der geringe Rheinwasserstand geringere Ladungsmengen, da die Abladetiefe aufgrund der niedrigen Pegelstände reduziert werden muss. Die Folge können Lieferengpässe und Preissteigerungen für Transportgüter der Binnenschifffahrt sein.

 

Anpassungen – Aktivitäten und Ergebnisse

 

Response: Aktionsplan „Niedrigwasser Rhein“

Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus einer Infografik zum Aktionsplan „Niedrigwasser Rhein“. Zu sehen ist der Titel des Aktionsplans, ein Binnenfrachtschiff sowie vier Icons, die unter anderem Symbole für Zahnräder, einen Anker und Sprechblasen enthalten.
Response: Aktionsplan „Niedrigwasser Rhein“
Quelle: BMUV
 

Ein Jahr nach den massiven niedrigwasserbedingten Einschränkungen für die Rheinschifffahrt und den damit verbundenen ökonomischen Folgen legte das damalige Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (⁠BMVI⁠) im Sommer 2019 den Aktionsplan „Niedrigwasser Rhein“ vor. Gemeinsam mit Vertreter*innen großer Industrieunternehmen im Rheineinzugsgebiet und des Binnenschifffahrtsgewerbes wurden acht Maßnahmen entwickelt, um die Bedingungen für den Gütertransport auf dem Rhein zuverlässiger und zukunftssicher zu gestalten.

Ein wichtiger Baustein des Aktionsplans sind die Pflege und Weiterentwicklung von Vorhersagesystemen. Die Früherkennung extremer Abflusssituationen ist wichtig für ein effektives Mittel- und Niedrigwassermanagement und die Transportplanung. Unternehmen können dadurch ihre Transporte rechtzeitig umplanen oder – soweit vorhanden – kleinere Schiffe mit weniger Tiefgang einsetzen. Zusätzliche Lagerkapazitäten können helfen, Engpässe zu überbrücken, wenn die Schifffahrt stark eingeschränkt ist.

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Schlagworte:
 Anpassung an den Klimawandel  KomPass  Monitoringbericht