Klima-Kultus - Schadensprävention für Kulturgüter in Zeiten des Klimawandels

  • Ein aufgehendes Mauerwerk, dessen Oberfläche durch den Einfluss von Umweltfakturen partiell zurückgewittert ist.
    Verwitterte Mauer , Quelle: Paul Bellendorf @Uni Bamberg
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Kulturgüter in Deutschland sind durch die Auswirkungen des Klimawandels bedroht. Insbesondere der Anstieg von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, extreme Trockenheit, orkanartige Stürme, Starkregenfälle, vermehrte Temperaturschwankungen sowie der Anstieg des Meeresspiegels haben immense Auswirkungen. Die Erhaltung unseres Kulturguts steht durch den Klimawandel vor neuen Herausforderungen.
Anhand der Informationen aus bereits vorhandenen hochaufgelösten, regionalen Klimamodellierung und ihrer Zukunftsprojektionen sollen Bedrohungsszenarien und Handlungsanleitungen für die Anpassung an und den Schutz vor zunehmenden Extremwetterereignissen entwickelt werden.
Hierzu muss insbesondere das Thema Klimawandel und das Verständnis der akuten Bedrohungsszenarien sowohl im Allgemeinen in der Gesellschaft, als auch im Besonderen bei Entscheidern und Beteiligten des Kulturerbesektors verbessert werden. In einem mehrstufigen Prozess sollen die Auswirkungen des Klimawandels auf das Kulturgut sowie darauf aufbauende Anpassungsstrategien vermittelt werden. Insbesondere Denkmaleigentümer und mit dem Denkmalschutz betraute Fachdisziplinen, wie auch zukünftige Denkmalpfleger sind hier die Zielfachgruppe.
Die verfügbaren Informationen zu den künftigen Schadensrisiken werden disziplingerecht aufbereitet und in transdisziplinäre Module überführt. Die Vermittlung erfolgt in zwei unterschiedlichen kompetenzorientierten Kursformaten – als 5-tägiges Seminar im Masterstudiengang Denkmalpflege an der Universität Bamberg sowie als Weiterbildungsangebot für Denkmalpflegende und Kulturgutbetraute in Form eines 2-tägigen Workshops. Die Workshops sind als interaktiver und praxisorientierter Kurs vorgesehen. Als Themen werden neben Klima- und Objektmonitoring an historischen Bauten ein interaktives Training mit „Risk Maps“ aus dem EU-Projekt Climate for Culture genutzt, um gemeinsam Risikoabschätzungen für die jeweiligen Standorte bzw. zu betreuenden Objekte der Kursteilnehmenden zu erstellen.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerKompetenzzentrum für Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien (KDWT), Otto-Friedrich-Universität Bamberg
https://www.uni-bamberg.de/kdwt/
Kooperationspartner

Fraunhofer IBP; Fraunhofer IMW; Fraunhofer ISC; Fraunhofer Academy

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der UmsetzungProjektlaufzeit von 05/2022 bis 02/2024. Workshops mit Stakeholdern: 23.-24.11.2023. Workshop in Hamburg: 11.-12.01.2024. Workshop in Benediktbeuern Studierendenseminar im Master Denkmalpflege, Uni Bamberg: 27.11.-01.12.2023.
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

187.823,53 €

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Die Kosten sind u.a. für die Aufbereitung von Daten aus dem EU-Projekt "Climate for Culture" sowie für die Vorbereitung und Durchführung der Workshops angefallen.
Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Rahmen des Förderprogramm "Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels" im Förderschwerpunkt "Entwicklung von Bildungsmodulen zu Klimawandel und Klimaanpassung".

Beteiligung

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

ErläuterungBei den zweitätigen Fortbildungskursen brachten die Teilnehmenden eigene Beispiele wie auch Erfahrungen mit (z.B. Umsetzung der EU-Taxonomie im Kontext der Denkmalpflege), die in der Runde diskutiert wurden. So konnte die gesamte Gruppe neben dem fachlichen Input aus dem Workshop von den realen Beispielen der Teilnehmenden profitieren und auf eigene Fragestellungen übertragen.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Die beiden Workshops und das studentische Seminar konnten die gesteckten Ziele erreichen. Die beiden Workshops und das studentischen Seminar waren ausgebucht. Die projektbegleitende Evaluierung hat den inhaltlichen Erfolg der Maßnahme bestätigt.

Wie wird der Erfolg der Maßnahme evaluiert?
ErläuterungUm die verschiedenen Perspektiven der Beteiligten bei der Evaluierung und ggf. Anpassung des Kurskonzepts zu berücksichtigen, wurde auf folgende Methoden zurückgegriffen: 1. Befragung der Teilnehmenden (Feedbackrunden während des Workshops, kurzer Fragebogen am Ende des Workshops), 2. Interview der Dozierenden und 3. teilnehmende Beobachtung durch das Fraunhofer IMW. Die Verankerung einzelner Evaluierungselemente in der Workshopagenda erfolgte gemeinsam mit den Projektpartnern.

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Der seminaristische Kurs an der Universität Bamberg wird in Zukunft entweder als eigenständiges Seminar weitergeführt oder die Inhalte werden in andere Vorlesungen/Seminare integriert. Das Fraunhofer-Zentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege in Benediktbeuern plant das Workshopformat in ihrer Reihe der Fortbildungen aufzunehmen.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Das größte Hindernis war ein Starkregenereignis mit umfangreichem Hagelschaden im August 2023 am Fraunhofer-Zentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege Benediktbeuern. Das für September 2023 avisierte Seminar wurde daher in den Januar 2024 verschoben.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat dazu geführt, dass nicht alle Teilnehmenden an den Workshops (rechtzeitig) ankommen konnten.

Ansprechperson

Paul Bellendorf
Kompetenzzentrum für Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien (KDWT); Universität Bamberg
Am Zwinger 6
96047 Bamberg
Deutschland

Ort der Umsetzung

Am Zwinger, 6
696047 Bamberg
Deutschland

Bayern

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