Klima SAAR analysierte die Wirkungen des Klimawandel unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung und des Strukturwandels in zwei saarländischen Landkreisen für verschiedene Handlungsfelder. Das Ziel des Vorhabens war die Aktivierung und Vernetzung aller Akteurinnen und Akteure sowie die gemeinschaftliche Erarbeitung adäquater und langfristig finanziell tragfähiger Anpassungsmaßnahmen auf der kommunalen und auf der Landesebene.
Was genau wurde umgesetzt?
Im Einzelnen wurden in der Analysephase die Folgen für die Wasserwirtschaft, das Siedlungswesen, die Ver- und Entsorgung, die Land- und Forstwirtschaft sowie für sensitive Nutzungen und kritische Infrastrukturen untersucht. Dazu trugen die Akteurinnen und Akteure gemeinsam vorhandene Daten und Wissen zusammen und ermittelten konkrete Handlungsbedarfe.
Im Anschluss an die Analysephase wurden Aktionspläne für die beiden Landkreise erarbeitet und kommunale Leuchtturmvorhaben umgesetzt:
Leuchtturm 1 - Klima-Governance-Struktur (Landesebene): Leuchtturm 1 verfolgte das Ziel, die Vernetzung der relevanten Akteurinnen und Akteure und die durch Klima SAAR angeregten Diskussionen und Kooperationen auch nach Projektende weiterzuführen. Im Jahr 2018 wurden erste Schritte unternommen, im Saarland eine Interministerielle Arbeitsgruppe (IMA) "Klimaanpassung" einzurichten. Klima SAAR unterstützte die IMA inhaltlich.
Leuchtturm 2 - Starkregengefahrenkarten für Teile der Gemeinde Mandelbachtal (SPK): Als Reaktion auf mehrere Starkregenereignisse, die im Jahr 2018 in einigen Kommunen im Untersuchungsraum starke Schäden verursachten, wurden Starkregengefahrenkarten für zwei besonders betroffenen Ortsteile der Gemeinde Mandelbachtal erstellt und mit den lokalen Akteuren vor Ort verifiziert. Im nächsten Schritt wurden - ebenfalls in Zusammenarbeit mit den relevanten Akteurinnen und Akteuren - mögliche Anpassungsmaßnahmen priorisiert und in einer Starkregen-"Maßnahmen"-Karte zusammengestellt.
Leuchtturm 3 - Planungshinweiskarte zur Minimierung von Klimarisiken für die Landeshauptstadt Saarbrücken (RV SB): Als Leuchtturmvorhaben für den Regionalverband Saarbrücken wurde für die Landeshauptstadt Saarbrücken eine innovative Planungshinweiskarte (PHK) zur Minimierung von Klimarisiken der Gefahrenkomplexe thermische Belastung, Flusshochwasser und Starkregen erstellt.
Des Weiteren wurden zielgruppenspezifische Informationsmaterialien entwickelt, um besonders vulnerable Gruppen für klimawandelrelevante Themen zu sensibilisieren und um ihre Anpassungsfähigkeit zu erhöhen.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Saarpfalz-Kreis, Regionalverband Saarbrücken, agl Hartz • Saad • Wendl
Dauer und Finanzierung
Dauer
302.000
Das Vorhaben wurde durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (Programm "Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels") gefördert und durch die Saarland-Sporttoto GmbH kofinanziert.
Weiterführende Links
Links zur Maßnahme
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Zunächst wurde die Sensibilisierung aller relevanten Akteurinnen und Akteure unterschiedlicher Handlungsebenen (Land, Landkreise, Kommunen) für Folgen der betrachteten Wandelprozesse und deren Vernetzung erreicht. Auf der Landesebene wurde die Bildung einer Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMA) zur Bewältigung der Klimafolgen im Saarland inhaltlich durch das Vorhaben unterstützt.
Insbesondere durch die Erstellung der Starkregengefahrenkarte für Teile der Gemeinde Mandelbachtal und durch die gemeinsame Entwicklung adäquater Maßnahmen konnte die aktive Zusammenarbeit der lokalen Akteure gestärkt werden. Auch Bürgerinnen und Bürger wurden im Rahmen von Veranstaltungen und mit Hilfe zielgruppenspezifischer Materialien umfassend über Möglichkeiten der Eigenvorsorge informiert.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Klima SAAR hat dazu beigetragen,alle Akteurinnen und Akteure für klimawandelrelevante Themen zu identifizieren, zu sensibilisieren und zu vernetzen. Weitere Schwerpunkte des Vorhabens bildeten der Gewässerschutz, die Versorgungssicherheit (Energie, Wasser, Lebensmittel) im urbanen und im ländlichen Raum sowie Aspekte der menschlichen Gesundheit, des demografischen und des wirtschaftlichen Wandels.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Maßnahmen zur Klimaanpassung, die in den Zuständigkeitsbereich der Kommunen fallen, werden die Haushalte finanzschwacher Städte und Gemeinden zusätzlich belasten. Darüber hinaus ist die Gegenüberstellung von Kosten und (langfristigem) Nutzen häufig nicht schlüssig darstellbar. Bei der Mehrheit der entwickelten Maßnahmen wurde darauf geachtet, dass diese auf die finanziellen und personellen Kapazitäten der Kommunen zugeschnitten sind, in "Sowieso-Aufgaben" integriert oder No-Regret-Optionen sind.
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Saarpfalz, Saarbrücken Städte