Forschungsprojekte
Die Schadstoffgehalte und Emissionen von Boden- und Wandbelägen sowie die vorhandenen Produktregelungen und Umweltkennzeichen wurden in zwei Forschungsprojekten des UBA untersucht.
CMR-Stoffe in Produkten – Identifikation, Messung, Regelungsbedarf
Die Produktgruppe der Boden- und Wandbeläge wurde in diesem Projekt beispielhaft als eine von mehreren Produktgruppen untersucht.
Die Schwerpunkte lagen dabei auf:
- Bodenbelägen auf der Basis von Weich-PVC und Kautschuk,
- textilen Bodenbelägen aus Synthetikfasern,
- Strukturtapeten vornehmlich aus Weich-PVC.
In dem Forschungsprojekt wurde zunächst der Ist-Zustand untersucht (Januar 2010): Welche problematischen Stoffe kommen in Boden- und Wandbelägen vor? Welche gesetzlichen Regelungen seitens des Chemikalien- und Baurechts gibt es? Welche freiwilligen Umweltkennzeichen kommen zur Anwendung? Im Anschluss erfolgten eigene chemische Analysen an ausgewählten Proben und eine Untersuchung der zu erwartenden Änderungen der Inhaltsstoffe unter der neuen europäischen Chemikalienverordnung REACH (EG-Verordnung Nr. 1907/2006).
Insgesamt waren die untersuchten Boden- und Wandbeläge entweder gesetzlich geregelt: Zulassungspflicht für Bodenbeläge am Deutschen Institut für Bautechnik, der in Zukunft eine Zulassungspflicht für Wandbeläge folgen soll. Oder sie waren durch freiwillige Kennzeichen erfasst. So dass nur in Einzelfällen problematische Stoffe vorhanden waren. Allerdings sollten insbesondere solche Phthalat-Weichmacher für PVC, die unter REACH als besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) eingestuft sind, ersetzt werden.
„Gesundheits- und Umweltkriterien bei der Umsetzung der EG-Bauprodukten-Richtlinie (BPR)“
Die EG-Bauprodukten-Richtlinie sieht vor, dass Bauwerke neben traditionellen Anforderungen wie Standsicherheit oder Brandschutz auch den Anforderungen von Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz genügen sollen. Daher müssen diese Anforderungen in europäischen Normen und Zulassungen für Bauprodukte ebenfalls berücksichtigt werden. Der Forschungsbericht stellt unter anderem dar, wie die deutschen Grundsätze zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten in Innenräumen – die insbesondere die Emissionen von flüchtigen organischen Stoffen (VOC und SVOC) bewerten – in den europäischen Produkt-Normen und Produkt-Zulassungen berücksichtigt werden können.
Eine detaillierte Darstellung der Umsetzung von Gesundheitsanforderungen in europäischen Normen für Bauprodukte erfolgte exemplarisch für die Produktgruppe der Bodenbeläge. Dabei wurden die potenziell schädlichen Inhaltsstoffe und Emissionen sowie die relevanten Produkt-Normen für folgende Bodenbeläge zusammengestellt:
- textile Bodenbeläge,
- elastische Bodenbeläge,
- Laminat-Bodenbeläge sowie
- Bodenbeläge aus Massivholz und Holzwerkstoffen.