Wirkstrang – Beispiel aus dem Handlungsfeld Landwirtschaft

Monitoringbericht 2023 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel

Inhaltsverzeichnis

 

Handlungsfeld-relevante Klimaveränderungen

 

State: Lufttemperatur und Witterungsschwankungen

Das Bild zeigt im Vordergrund ein Thermometer, das 20 °C anzeigt. Die im Hintergrund liegende Landschaft ist geprägt von intensiver Landwirtschaft und zeigt ein abgeerntetes Getreidefeld. Dunkle Wolken verdecken die Sonne, die im Hintergrund hinter den dunklen Wolken den Himmel erhellt.
State: Lufttemperatur und Witterungsschwankungen
Quelle: Volodymyr / stock.adobe.com

Das Jahresmittel der Lufttemperatur ist im Flächenmittel von Deutschland von 1881 bis 2022 statistisch gesichert um 1,7 °C gestiegen. In den vergangenen 50 Jahren hat sich zudem das Tempo dieses Temperaturanstiegs deutlich beschleunigt. Vor 2014 gab es in Deutschland noch nie eine Jahresdurchschnittstemperatur von über 10 °C, seither kam es fünfmal zu dieser Überschreitung. Nach wie vor gibt es aber eine große Schwankungsbreite der ⁠Witterung⁠ von Jahr zu Jahr und viele Unberechenbarkeiten (siehe Abschnitt "Mittlere Klimaänderungen").

 

Auswirkungen des Klimawandels

 

Impact: LW-I-1 Verschiebung agrarphänologischer Phasen

Das Bild zeigt mit Eis umhüllte Blüten eines Apfelbaums.
Impact: LW-I-1 Verschiebung agrarphänologischer Phasen
Quelle: Mariusz Świtulski / stock.adobe.com
 

Der ⁠Klimawandel⁠ verändert den jahreszeitlichen Entwicklungsgang landwirtschaftlicher Kulturen. Es kommt zu Verschiebungen der agrarphänologischen Phasen. Dies kann für die unterschiedlichen landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Kulturen unterschiedliche Konsequenzen haben. Wenn nach warmen Frühjahrstemperaturen Spätfröste auftreten, treffen diese auf schon weit entwickelte Kulturen (beispielsweise im Obstbau), die durch den Frost massiv geschädigt werden können. In anderen Fällen wie bei den Wintergetreiden und beim Winterraps kann eine frühere Entwicklung mit Vorteilen beispielsweise für das Management von Schadorganismen, die Fruchtfolge oder die Ausnutzung der Feuchte aus dem Winter verbunden sein.

 

Impact: LW-I-2 Ertragsschwankungen

Das Bild zeigt den Boden eines Getreidefelds, der durch Trockenheit große Risse aufweist.
Impact: LW-I-2 Ertragsschwankungen
Quelle: zoteva87 / stock.adobe.com
 

Die absoluten Ertragshöhen, die in Deutschland in der Landwirtschaft erzielt werden, hängen von vielen Faktoren, nicht zuletzt sehr wesentlich von den Marktbedingungen ab. Dennoch könnten zumindest in einigen Regionen Deutschlands künftig auch die klimatischen Grenzen für eine weitere Ertragssteigerung erreicht werden. Unmittelbarer mit der ⁠Witterung⁠ sind die zwischenjährlichen Ertragsschwankungen verbunden, denn auf extreme Witterungssituationen kann sich die Landwirtschaft nur begrenzt einstellen. Seit der Jahrtausendwende lassen sich starke zwischenjährliche Ertragsschwankungen bei Weizen und Mais beobachten.

 

Anpassungen – Aktivitäten und Ergebnisse

 

Response: LW-R-4 Anbau wärmeliebender Ackerkulturen

Das Bild zeigt die reifen Ähren von Hartweizen-Pflanzen bei schönem Wetter.
Response: LW-R-4 Anbau wärmeliebender Ackerkulturen
Quelle: Johannes Wilke / stock.adobe.com
 

Im Ackerbau gibt es die Möglichkeit, mit der Wahl der Kulturarten und Sorten auf die sich verändernden ⁠Klima⁠- und Witterungsbedingungen zu reagieren. Neben der Prävention von Ertragseinbußen eröffnen sich damit auch neue wirtschaftliche Optionen für die Betriebe. So wird der Anbau von Soja, Hartweizen und auch Körnermais in Deutschlands bei wärmeren Verhältnissen zunehmend interessant, und die Anbauflächen weiten sich aus. Im Falle der Hülsenfrüchte wie Soja sind zudem die agrarpolitischen Rahmenbedingungen derzeit günstig, da der Anbau durch die Eiweißpflanzenstrategie des Bundes stark gefördert wird.

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Schlagworte:
 Anpassung an den Klimawandel  KomPass  Monitoringbericht