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Wie geht es Nord- und Ostsee?

+Zu viel Stickstoff, zu wenig Sauerstoff
Zu viel Stickstoff, zu wenig Sauerstoff

Trotz sinkender Stickstoffeinträge leiden Nord- und Ostsee nach wie vor unter der hohen Belastung mit reaktivem Stickstoff. Wie in den Binnengewässern gilt auch hier: ein Zuviel des lebenswichtigen Nährstoffs ist schädlich. Der Stickstoff wirkt als Dünger für Algen und stickstoffliebende Wasserpflanzen, die ⁠Biomasse⁠ nimmt sprunghaft zu. Sterben Algen und Pflanzen dann ab, zersetzen Bakterien und andere Mikroorganismen die pflanzlichen Überreste und verbrauchen dabei viel Sauerstoff. Durch den entstehenden Sauerstoffmangel sterben bodenlebende Tiere, andere müssen sich neue Lebensräume suchen. Auch viele Wasserpflanzen bekommen Probleme. Ihnen fehlt das Licht, das sie zum Wachsen brauchen, weil das Wasser infolge der Algenblüten so trüb ist.

Die Abbildung zeigt den von der Schaumalge Phaeocystis globosa gebildeten Schaum am Strand der Nordseeinsel Spiekeroog.
© Wera Leujak
Europäischer Meeresschutz

Für den Schutz der Meere gibt es eine Richtlinie der EU (Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie 2008/56/EG). Zur Umsetzung der Richtlinie gehört es, alle sechs Jahre den Umweltzustand der Meere zu bewerten, unter anderem den sogenannten Eutrophierungsstatus, also die Nährstoffanreicherung und ihre ökologischen Folgen. Kriterien sind zum Beispiel der Gehalt an Sauerstoff, Phosphor oder Chlorophyll (Blattgrün) und der Gehalt an Stickstoff. Die deutschen Meeresgebiete von Nord- und Ostsee sind zum größten Teil nicht in einem guten Zustand.

Sorgenkind Ostsee

Das gilt besonders für die Ostsee. Eine Ursache dafür ist der geringe Wasseraustausch mit der Nordsee. Zum Vergleich: Während das Wasser der Nordsee in drei Jahren einmal vollständig ausgetauscht wird, dauert dieser Prozess bei der Ostsee 30 bis 40 Jahre.

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Im Baustein "Reaktiver Stickstoff" des ⁠UBA⁠-Umweltatlas erfahren Sie, was reaktiver Stickstoff ist, wie er entsteht und warum er in Deutschland zu schwerwiegenden Problemen für Umwelt und Gesundheit führt. Außerdem zeigen wir Ihnen, was die Politik unternimmt, um die Situation zu verbessern, und geben Ihnen Tipps, wie Sie selbst Ihren Stickstoff-Fußabdruck verkleinern können.

Wie stark unsere Meere bereits belastet sind, zeigen wir Ihnen in diesem Themenfeld.

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