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Wie und wo gefährden hohe Stickstoffdioxid-Belastungen der Luft die Gesundheit?

Auch wenn es im Einzelfall kaum nachzuweisen ist: Stickstoffdioxid und andere Stickstoffverbindungen in der Luft machen krank!

Ein Kind hustet in seinen Ärmel
© Stephanie Frey / Fotolia.com

So besteht beispielsweise ein Zusammenhang zwischen der Stickstoffdioxid-Belastung und Lungen- und Atemwegserkrankungen, wie etwa chronischer Bronchitis. Vor allem für Asthmatiker können sie ein Problem sein: Ihre Bronchien verengen sich bei verschiedenen Umweltreizen sehr stark. Allergene wie Stickstoffdioxid können diese Überreaktion verstärken. Auch die sich aus Stickstoffverbindungen bildenden sekundären Feinstäube sowie bodennahes Ozon können Lunge und Atemwege angreifen. Zudem können sie zu (zum Teil tödlichen) Erkrankungen des Herzkreislaufsystems führen.

Wie groß das Problem ist, zeigt eine aktuelle Studie. Darin wurde – eher konservative Annahmen zugrunde legend – die Krankheitslast von Stickstoffdioxid statistisch abgeschätzt. Ergebnis: Für das Jahr 2014 lassen sich statistisch rund 6.000 vorzeitige Todesfälle aufgrund von Herzkreislauferkrankungen auf die Hintergrundbelastung mit Stickstoffdioxid zurückführen. Auch der Zusammenhang mit Krankheiten wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlaganfall, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und Asthma wurde quantifiziert. So zeigt die Studie, dass 8 % der bestehenden Diabetes mellitus-Erkrankungen in Deutschland im Jahr 2014 auf Stickstoffdioxid in der Außenluft zurückzuführen waren. Das entspricht etwa 437.000 Krankheitsfällen.

Industrie, Energiewirtschaft und Verkehr sind für knapp 90 % der Stickstoffoxid-Emissionen und somit besonders für gesundheitliche Belastungen verantwortlich. Betroffen sind vor allem verkehrsnahe, städtische Räume. Hier ist die Belastung selbst im Vergleich zu Gebieten des städtischen Hintergrunds – also Gebieten, in denen die gemessenen Schadstoffkonzentrationen als typisch für die Luftqualität in der Stadt angesehen werden können – wesentlich höher.

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