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* Basis: EUA-Messnetz; Grenzwert: 50 Milligramm pro Liter im Jahresmittel
** Wert dient als Frühwarnwert gemäß den Vorgaben des Indikators C5 "Nitrat im Grundwasser" der Bund-Länder Kernindikatoren (https://www.liki.nrw.de/umwelt-und-gesundheit/c5-nitrat-im-grundwasser) + schließt den Anteil der Messstellen mit > 50 mg/l ein.
*** Ziel der Nitratrichtlinie sowie der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung

Wie verbreitet sind gravierende Probleme mit Nitrat im Grundwasser?

In Deutschland werden annähernd 70 % des Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen. Dieser Hintergrund unterstreicht, warum der Nitratgrenzwert für das Grundwasser so wichtig ist: Denn auch in der Trinkwasserverordnung ist der Grenzwert von 50 mg Nitrat pro Liter festgelegt. Er gilt dem Schutz der menschlichen Gesundheit und stellt sicher, dass unser Trinkwasser auch für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist.

Zu viel Nitrat im Trinkwasser gefährdet die menschliche Gesundheit. In einem nur schwachsauren Magenmilieu wird das Nitrat zu Nitrit umgewandelt und kann dort mit bestimmten Eiweißabbauprodukten zu krebserregenden Nitrosaminen reagieren. Das Nitrit selbst ist für Säuglinge und Kleinkinder bedrohlich: Gelangt es ins Blut, stört es den Sauerstofftransport und kann die sogenannte "Blausucht", auch "Methämoglobinämie" genannt, auslösen.

Belastetes Grundwasser wird daher aufwändig aufbereitet oder verdünnt, bevor es als Trinkwasser in die Wasserleitungen kommt. Betroffene Trinkwasserbrunnen werden verlegt oder vertieft, damit sie sauberes Wasser fördern. Dank dieser Maßnahmen wird der Grenzwert der Trinkwasserverordnung in (nahezu) allen Proben der amtlichen Trinkwasserüberwachung eingehalten. Doch die Maßnahmen haben ihren Preis. Und die Kosten tragen in der Regel die Endverbraucher.

Umfangreiche Änderungen des Düngerechts erlauben ab sofort die Ausweisung besonders belasteter Gebiete verbunden mit strengeren Bewirtschaftungsauflagen sowie den Aufbau eines nationalen Monitoringprogramms.
In wie weit die nun umgesetzten zusätzlichen Maßnahmen ausreichen, um die Nitratbelastung des Grundwassers zu verringern, werden die Messungen in den kommenden Jahren zeigen.

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Im Baustein "Reaktiver Stickstoff" des ⁠UBA⁠-Umweltatlas erfahren Sie, was reaktiver Stickstoff ist, wie er entsteht und warum er in Deutschland zu schwerwiegenden Problemen für Umwelt und Gesundheit führt. Außerdem zeigen wir Ihnen, was die Politik unternimmt, um die Situation zu verbessern, und geben Ihnen Tipps, wie Sie selbst Ihren Stickstoff-Fußabdruck verkleinern können.

Im Themenfeld „Grundwasser“ wird dargestellt, warum Grundwasser in einigen Regionen Deutschlands aufwendig aufbereitet werden muss, bevor es als Trinkwasser in unsere Wasserleitungen kommt.

Das Umweltbundesamt

Für Mensch und Umwelt