Bevölkerungsentwicklung und Struktur privater Haushalte
2023 wuchs die Bevölkerung Deutschlands gegenüber dem Jahr 2022 um 0,3 Mio. Menschen. Nach Aussagen des Statistischen Bundesamtes liegt die Hauptursache für diese Entwicklung in der Nettozuwanderung (Saldo aus Zu- und Fortzügen).
Zum Stichtag 31.12.2023 lebten laut Statistischem Bundesamt rund 84,7 Millionen (Mio.) Menschen in Deutschland. Die Bevölkerung stieg damit gegenüber 2022 um 310.481 Personen (siehe Abb. „Bevölkerungsentwicklung in Deutschland“).
Durch die Bereinigung der Melderegister und die Ergebnisse der Volkszählung 2011 in Deutschland lag mit nur 80,3 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern die Bevölkerungszahl um rund 1,5 Mio. Menschen niedriger als aus der Fortschreibung der Bevölkerungsstatistik anzunehmen war. Da es im Jahr 2011 eine Netto-Zuwanderung nach Deutschland gegeben hat, liegt die korrigierte Bevölkerungszahl im Jahr 2011 lediglich um 1,4 Millionen niedriger als die Bevölkerungszahl von 2010.
Stabiles Geburtendefizit gegenüber dem Vorjahr
Die Entwicklung der Bevölkerung ergibt sich zum einen aus den Geburten und Sterbefällen, zum anderen aus den Zu- und Fortzügen. Laut Statistischen Bundesamt ergibt sich aus der Schätzung der Geburten- und Sterbefälle ein Geburtendefizit von mindestens 320.000. Dies entspricht etwa dem Niveau des Vorjahres (-328.000), ist aber dennoch deutlich höher als in den Jahren von 1991 bis 2021.
Zuwanderung und Abwanderung
Die Bevölkerungserhöhung im Jahr 2023 ist vor allem auf eine erhöhte Nettozuwanderung zurückzuführen. Laut Statistischen Bundesamt wurden demnach rund 680.000 bis 710.000 Personen mehr Zuzüge nach Deutschland als Fortzüge aus Deutschland erfasst. Somit konnte die Nettozuwanderung das Geburtendefizit deutlich ausgleichen.
Ende 2023 lebten in Deutschland ca. 13,8 Millionen (Mio.) ausländische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger (Daten basierend auf der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung, Zensus 2011). Die Anzahl ausländischer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger erhöhte sich demnach um 0,4 Mio. im Vergleich zum Vorjahr.
Immer mehr Ein-Personenhaushalte in Deutschland
Die Zahl der privaten Haushalte stieg zwischen den Jahren 2000 und 2023 um 9,6 % auf 41,3 Millionen, wobei die mittlere Haushaltsgröße auf 2,0 Personen pro Haushalt sank. Dies lag an der überproportionalen Zunahme der Ein- und Zwei-Personenhaushalte. Im Jahr 2023 lebte bereits in 41,1 % der Haushalte in Deutschland nur eine Person. Die Ein- und Zwei-Personenhaushalte machten zusammen ca. drei Viertel aller Haushalte aus. Betrachtet man die Personen in den Haushalten, so lebte etwa jede fünfte Person in einem Ein-Personenhaushalt und etwas mehr als die Hälfte, nämlich 53,3 %, lebte in Ein- oder Zwei-Personenhaushalten. Die Zunahme der Ein-Personenhaushalte ist zum einen durch einen Anstieg der Zahl der Rentnerhaushalte beeinflusst und geht zum anderen auf Verhaltensänderungen, wie die frühere Gründung eigener Haushalte durch junge Erwachsene sowie die seltenere und spätere Gründung einer Familie mit Kindern zurück. Aufgrund der erwarteten Entwicklung der Altersstruktur in der Bevölkerung dürfte sich die für die letzten Jahre beobachtete Tendenz hin zu kleineren Haushalten auch in Zukunft fortsetzen.
Die Entwicklung der Haushaltsgrößenstruktur ist für die Umweltbelastungen durch die Aktivitäten der privaten Haushalte von besonderer Bedeutung, weil die Inanspruchnahme von Umweltressourcen je Haushaltsmitglied in kleineren Haushalten in der Regel deutlich höher ist als in größeren Haushalten. So weisen die kleineren Haushalte je Haushaltsmitglied insbesondere höhere Konsumausgaben, größere Wohnflächen, einen höheren Energieverbrauch und höhere Kohlendioxid-Emissionen auf. Von dem Rückgang der durchschnittlichen Haushaltsgröße dürfte daher tendenziell ein umweltbelastender Einfluss ausgegangen sein (siehe Tab. „Zahl der Haushalte von 2000 bis 2023 nach Haushaltsgröße“).
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