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Umweltbundesamt (Hrsg.) 2021: Stickstoff – Element mit Wirkung. Ein integrierter Zielwert setzt einen neuen Rahmen.

Wie eng muss Deutschland den Stickstoff-Gürtel schnallen?

+Integrierte Strategie – integriertes Stickstoffziel
Integrierte Strategie – integriertes Stickstoffziel

Reaktiver Stickstoff in der Umwelt hat viele Quellen, Verbreitungspfade und Wirkungen. Ebenso vielfältig sind daher die gesetzlichen Stickstoff-Ziele, die etwa bei Emissionsmengen und maximal zulässigen Konzentrationen in Luft und Gewässern ansetzen und den Schutz von Umwelt und Gesundheit Blick haben. Um sichtbar zu machen, was diese Ziele zusammenfassend für Deutschland bedeuten, ließ das Umweltbundesamt ein wirkungsorientiertes, integriertes Stickstoffziel ableiten. Dieses Handlungsziel gibt an, wie eng wir den Stickstoff-Gürtel in Deutschland schnallen müssen, um Mensch und Umwelt besser zu schützen und die gegenwärtig gelten Umwelt- und Gesundheitsziele zu erreichen.

Eine Millionen Tonnen pro Jahr bis 2030

In einem ersten Schritt sollte von 2030 an jährlich nicht mehr als eine Millionen Tonnen Stickstoff freigesetzt werden – rund ein Drittel weniger im Vergleich zu heute. Das heißt, jede*r von uns soll bis 2030 seinen Stickstoffbeitrag von heute rund 20 kg N auf 12 kg N pro Jahr begrenzen. Die gute Nachricht dabei ist: Mit den bestehenden Regelungen sind wir bereits auf dem richtigen Weg, um bis 2030 das integrierte Stickstoffziel zu erreichen. Aber: Das integrierte Ziel betrachtet die reaktiven Stickstoffverbindungen summarisch und deutschlandweit. Die Teilziele für die einzelnen Verbindungen gelten unabhängig davon fort und lassen sich nicht gegeneinander aufwiegen. Um bis 2030 alle Teilziele einzuhalten, müssen für Lachgas, Stickstoffoxide und Ammoniak nach den gegenwärtigen Schätzungen dringend zusätzliche Maßnahmen umgesetzt werden. Außerdem sind die Ziele für den Umweltzustand überall in Deutschland einzuhalten, bislang gibt es aber große räumliche Unterschiede: Insbesondere in den Hotspots von Stickstoffbelastungen müssen zusätzliche Maßnahmen geplant und umgesetzt werden. Kurz: Es gibt viel zu tun.

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Im Baustein "Reaktiver Stickstoff" des ⁠UBA⁠-Umweltatlas erfahren Sie, was reaktiver Stickstoff ist, wie er entsteht und warum er in Deutschland zu schwerwiegenden Problemen für Umwelt und Gesundheit führt. Außerdem zeigen wir Ihnen, was die Politik unternimmt, um die Situation zu verbessern, und geben Ihnen Tipps, wie Sie selbst Ihren Stickstoff-Fußabdruck verkleinern können.
Im Themenfeld "Integrierte Stickstoffstrategie" stellen wir Ihnen den Ansatz vor, auf den sich die Bundesregierung in ihrem ersten Stickstoff-Bericht verständigt hat und der nun vom Bundesumweltministerium weiter vorangetrieben wird: eine kohärente nationale Minderungsstrategie, die alle Umweltmedien und relevanten Verursachersektoren berücksichtigt.

Das Umweltbundesamt

Für Mensch und Umwelt