In der Stadt beginnt fast jede Fahrt mit dem Bus oder der Bahn zu Fuß auf dem Weg zur Haltestelle. Wie dieser Weg gestaltet ist, entscheidet mit darüber, ob der öffentliche Nahverkehr genutzt wird. In unseren Städten sind Fußwege jedoch häufig unzureichend ausgebaut. Sie sind oft zu schmal, mehr Stolperfalle als bequemer Gehweg und schlecht beleuchtet. Dazu kommen zu kurze Grünphasen für den Fußverkehr und zu wenige Möglichkeiten, Straßen bequem und sicher zu überqueren. Was nützt eine gute Haltestelle, wenn der Weg zu ihr voller Hindernisse ist?
Maßnahmen für bessere Wege zur Haltestelle
Um die Situation für Fußgängerinnen und Fußgänger zu verbessern und den öffentlichen Nahverkehr zu stärken, hat der ökologische Verkehrsclub VCD den „Leitfaden für den guten Weg zur Haltestelle“ veröffentlicht. Dieser enthält zehn einfache Maßnahmen, wie Kommunen das Fußwegenetz schnell aufwerten können:
- Mindestbreiten für Gehwege von 2,5 Metern
- mehr Fußgängerüberwege und Mittelinseln
- Beschilderung und Orientierungshilfen eigens für Gehende
- Umgebungspläne an Haltestellen
- abgesenkte Bordsteine an Querungen
- Sitzmöglichkeiten im öffentlichen Raum
- komfortable und originelle Haltestellen
- Begrünung und Beleuchtung der Wege und Haltestellen
- Online-Fahrplanauskünfte mit Tür-zu-Tür-Navigation
- Haltestellen als Mobilitätsstationen, an denen beispielsweise auf ein Leihfahrrad oder Carsharing-Auto umgestiegen werden kann
VCD-Projekt »Zu Fuß zur Haltestelle«
Das durch das UBA und Bundesumweltministerium (BMU) geförderte Verbändeprojekt beschäftigt sich mit der Verzahnung von Fußverkehr und dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Im weiteren Projektverlauf werden in mehreren Städten Fußwegechecks und Aktionen durchgeführt, sowie gemeinsam mit den ehrenamtlich Aktiven im VCD versucht, Dialoge mit Gemeinden, anderen Akteurinnen und Akteuren sowie Interessensvertretungen auf kommunaler Ebene zu initiieren. Die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs durch bessere Fußwege soll so einen höheren Stellenwert in der kommunalen Verkehrsplanung und Stadtgestaltung erlangen.