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Gefährden die ausgebrachten Pflanzenschutzmittel auch die menschliche Gesundheit?

+Theoretisches Risiko ...
Theoretisches Risiko ...

Grundsätzlich sind Pflanzenschutzmittel ab einer gewissen Konzentration auch für den menschlichen Organismus schädlich. Wenn Landwirtinnen*Landwirte Pflanzenschutzmittel auf den Felder ausbringen, wenn sie die Ernte oder die Flächen pflegen, besteht theoretisch eine Gefahr, dass sie die Wirkstoffe aufnehmen. Gleiches gilt für Verbraucher*innen, wenn sie belastete Lebensmittel verzehren.

... und praktisches Risiko

Praktisch ist das Risiko in Deutschland aber sehr gering, denn Pflanzenschutzmittel sind zulassungspflichtig. Außerdem sorgt ein System an Kontrollmechanismen entlang der Wertschöpfungskette dafür, dass nur für den Verzehr geeignete Lebensmittel auf unseren Tellern landen. Um die Sicherheit der Lebensmittel zu gewährleisten, werden pro Jahr fast 20.000 Proben verschiedenster Lebensmittel untersucht – so viele wie in keinem anderen europäischen Land. Die gesetzlich festgesetzten Höchstgehalte, die allerdings keine Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Pestizidwirkstoffen berücksichtigen, werden bei Lebensmitteln aus Deutschland nur sehr selten überschritten. Bei Erzeugnissen aus Drittstaaten kommt eine Belastung sechs bis siebenmal häufiger vor – auch mit Stoffen, die innerhalb der EU zwar längst verboten sind, aber dennoch in die Drittstaaten exportiert werden und in belasteten Lebensmitteln wieder zu uns zurückkehren.

Bio-Lebensmittel im Vorteil

Bio-Lebensmittel enthalten insgesamt deutlich weniger Rückstände. Da auf den Flächen selbst keine chemisch-synthetischen ⁠Pestizide⁠ ausgebracht werden, werden diese in der Regel von belasteten Nachbarflächen oder mit Wind oder Niederschlag dorthin verfrachtet.

Nationaler Aktionsplan Pflanzenschutz

Mit dem Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz setzte sich die Bundesregierung zum Ziel, die Risiken weiter zu minimieren. Bis 2021 sollen beispielsweise die Rückstandshöchstgehalte in allen Produktgruppen einheimischer und importierter Lebensmittel auf unter 1 Prozent reduziert werden.

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Im Baustein „Umwelt und Landwirtschaft“ des ⁠UBA⁠-Umweltatlas erfahren Sie, welche Bedeutung und Funktionen die Landwirtschaft in Deutschland hat, wie sie die Umwelt beeinflusst und zu welchen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit sie führt. Außerdem zeigen wir Ihnen, welche Hebel Landwirtinnen*Landwirte für eine umweltgerechte Landwirtschaft haben und was die Politik unternimmt, um die Situation für die Umwelt und die Landwirtschaft zu verbessern. Und wir geben Ihnen Tipps, wie Sie durch eine nachhaltige Ernährung und durch nachhaltige Investitionen eine umweltgerechte Landwirtschaft unterstützen können.

In der Rubrik „Wirkungen“ geben wir Ihnen einen Überblick über die Effekte, die landwirtschaftliches Handeln auf die Schutzgüter Boden, Wasser, Luft und ⁠Biodiversität⁠ hat, und die auch auf den Menschen zurückfallen können. Außerdem nehmen wir in Blick, in welchem Umfang wir durch importierte Agrarprodukte Ressourcen in anderen Teilen der Welt nutzen.

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Für Mensch und Umwelt