Hecken und Feldgehölze, Trockenmauern und Lesesteinwälle, Blühstreifen und Säume, Streuobstwiesen und Hohlwege: Damit in unserer Landschaft eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt erhalten bleibt beziehungsweise wieder entstehen kann, braucht es vor allem eine vielfältige und strukturreiche Kulturlandschaft. In dieser Landschaft wechseln sich intensive und extensive Nutzungen ab. Die unterschiedlichen Räume sind durch Säume, Hecken und ähnliche Landschaftselemente sowie durch einzelne Trittstein-Biotope miteinander verbunden. Tiere und Pflanzen finden hier Wander- und Ausbreitungswege, auf denen sie die Landschaft für sich erschließen können.
Besonders wichtig für die biologische Vielfalt sind außerdem geringe Nähr- und Schadstoffeinträge. Maßnahmen, die Boden und Gewässer vor Stoffeinträgen schützen, helfen damit auch der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft. Ein Faktor dabei sind Pflanzenschutzmittel, die in den vergangenen Jahrzehnten Flora und Fauna stark belasteten. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln lässt sich unter anderem durch einen integrierten Pflanzenschutz reduzieren. Dazu gehören beispielsweise vielseitige Fruchtfolgen mit Zwischenfrüchten, die Auswahl standortgerechter und resistenter Sorten, die Förderung von Nützlingen, eine intensive Beobachtung von Schadorganismen und im Fall des Falles zielgenaue, gegebenenfalls mechanische oder natürliche Bekämpfungsmethoden. Im Ökolandbau wird zudem gänzlich auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel verzichtet. Der integrierte Pflanzenschutz ist zwar gesetzlich vorgeschrieben, wird aber in der Praxis oft nur unzureichend umgesetzt. Es fehlen konkrete Definitionen und Kontrollen.
Im Baustein „Umwelt und Landwirtschaft“ des UBA-Umweltatlas erfahren Sie, welche Bedeutung und Funktionen die Landwirtschaft in Deutschland hat, wie sie die Umwelt beeinflusst und zu welchen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit sie führt. Außerdem zeigen wir Ihnen, welche Hebel Landwirtinnen*Landwirte für eine umweltgerechte Landwirtschaft haben und was die Politik unternimmt, um die Situation für die Umwelt und die Landwirtschaft zu verbessern. Und wir geben Ihnen Tipps, wie Sie durch eine nachhaltige Ernährung und durch nachhaltige Investitionen eine umweltgerechte Landwirtschaft unterstützen können.
Die Rubrik „Wirtschaftliches Handeln“ zeigt Ihnen, wie Landwirtinnen*Landwirte die Ressourcen Boden, Wasser, Luft und Biodiversität in ihrem Wirtschaften berücksichtigen können, welche verschiedenen Arten umweltverträglichen Wirtschaftens es gibt, welche Rolle die Digitalisierung für eine umweltverträgliche Landwirtschaft spielen kann und wie Vermarktung und Vertrieb die Landwirtschaft beeinflussen.