Agroforst
Der Begriff Agroforstwirtschaft (kurz „Agroforst“) beschreibt eine Bewirtschaftungsform, bei der der Anbau von mehrjährigen Gehölzen (Bäume oder Sträucher) mit dem Anbau von Ackerkulturen (silvoarable Systeme) oder Tierhaltung (silvopastorale Systeme) auf einer Fläche kombiniert wird. Auch die Kombination aller drei Landnutzungsformen ist möglich (agrosilvopastorale Systeme). Ziel ist es, die Synergiepotenziale zwischen Gehölzen und Ackerkulturen zu nutzen, um ökologischer und ökonomischer zu wirtschaften und Flächen vielfältiger zu gestalten und zu nutzen. Die Gehölze erhöhen die Struktur- und Habitatvielfalt der Agrarlandschaften – ein Gewinn für die Artenvielfalt. Außerdem reduzieren die Bäume Stickstoffauswaschungen aus dem Boden und schützen so unser Grundwasser, fungieren als Kohlenstoffspeicher, begünstigen den Humusaufbau und schützen die Ackerkulturen vor Erosion durch Wind und Regen, spenden Schatten bei extremen Temperaturen und begünstigen die Nährstoffkreisläufe, was auch den Bedarf an Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln reduziert. Agroforstflächen sind nicht nur ertragreicher, sondern liefern auch neue Einkommenswege für Landwirtinnen*Landwirte, denn Holz ist ein stark nachgefragter Energierohstoff. Ganz nebenbei werten Agroforstflächen das Landschaftsbild auf.

Biointensive Landwirtschaft
Die zwei wesentlichen Grundsätze der biointensiven Landwirtschaft stecken bereits im Namen: der Begriff „bio“ bezieht sich auf die biologische Bewirtschaftung der Anbaufläche, mit „intensiv“ wird das Ziel adressiert, auf kleinster Fläche möglichst hohe Erträge zu erwirtschaften und dabei gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten oder zu verbessern. Im Vergleich zum traditionellen Gemüseanbau können in der biointensiven Landwirtschaft bis zu viermal höhere Erträge pro Fläche erwirtschaftet werden. Meist sind biointensive Betriebe nur zwischen 0,5 und 3 Hektar groß. Aufgrund der geringen Fläche kommen keine schweren und großen Maschinen zum Einsatz, was den Boden schont und Treibstoff einspart. Die Flächen werden stattdessen mit einfacher Technik und per Handarbeit bewirtschaftet. Dadurch ist es möglich, die Beete enger zu bepflanzen, was zu einem positiven Mikroklima führt und den Boden schützt. Die Anbaumethode, deren Wurzeln einige tausend Jahre zurück bis ins alte China, Griechenland und Lateinamerika reichen, findet heute als Reaktion auf den weltweit steigenden Bedarf an regional produzierten Lebensmitteln zunehmend Anhänger*innen. Zwar ist die Anbauform in Deutschland bisher kaum verbreitet, in Kanada, den USA und Japan wird Gemüse aber immer häufiger biointensiv angebaut.

Bio-Distrikt oder Ökomodellregion
Der Begriff Bio-Distrikt beschreibt den Zusammenschluss verschiedenster Akteure*Akteurinnen einer Region mit dem Ziel, die Entwicklung der Region nachhaltig, partizipativ und integriert zu gestalten. Die lokalen Ressourcen sollen auf Basis ökologischer Grundsätze nachhaltig bewirtschaftet und verwendet werden und die Region dadurch ökologisch, sozial und wirtschaftlich stärken. Die Ziele werden in einer formalen Vereinbarung festgehalten. Für das Konzept der Bio-Distrikte oder Öko-Regionen findet man je nach Land und räumlicher Ausdehnung unterschiedliche Begriffe, wie Bio-Stadt, Ökomodellregion, Bio-Musterregion oder Öko-Modellland.

Biozyklisch-vegane Landwirtschaft
Der biozyklisch-vegane Anbau ist eine ökologische Bewirtschaftungsform, die vollständig auf die Haltung von Tieren sowie die Verwendung tierischer Betriebsmittel, wie Gülle, Jauche, Mist oder Horn- und Knochenmehle zur Düngung verzichtet. Anstatt der herkömmlichen Düngemittel wird mit Kompostierung, Gründüngung und Mulchen sowie vielfältigen Fruchtfolgen für fruchtbare, ertragreiche Böden mit hohen Humusgehalten gesorgt. Vor dem Hintergrund der negativen Wirkungen der Tierhaltung auf Umwelt, Boden, Grundwasser und Klima, zeigt die biozyklische-vegane Bewirtschaftung eine Alternative zur traditionellen, tiergebundenen Landwirtschaft auf. Außerdem steigt die Nachfrage nach vegetarischen und veganen Produkten auf dem Markt, wobei viele Verbraucher*innen nicht wissen, dass für den Anbau herkömmlicher Produkte in der Regel tierische Betriebsmittel zum Einsatz kommen. Diesen Menschen bietet der biozyklisch-vegane Anbau vollständig vegan produzierte Lebensmittel.

Regenerative Landwirtschaft
Unter dem Begriff der regenerativen Landwirtschaft werden Bewirtschaftungsformen zusammengefasst, die sich bei der Herstellung ihrer landwirtschaftlichen Produkte dem Ziel der Regeneration geschädigter Böden verschrieben haben. Die Felder werden gezielt so bewirtschaftet, dass sich der Humusanteil der Böden erhöht und die Bodenorganismen unterstützt werden. Je nach Boden und Klima führen eine Vielzahl an Maßnahmen zur Verbesserung des Bodens, beispielsweise die pfluglose Bodenbearbeitung, der ökologische Landbau oder Agroforst. Die Maßnahmen lassen sich auch kombinieren. Da gesunde, lockere Böden eine höhere CO2-Speicherkapazität aufweisen, dient die regenerative Landwirtschaft indirekt auch dem Klimaschutz.
