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Was macht die Landwirtschaft mit dem Boden?

+Auswirkungen der Bodenbearbeitung
Auswirkungen der Bodenbearbeitung

Landwirtschaftliche Böden werden für die Bearbeitung oft mit schwerem Gerät befahren. Ein Rübenroder zur Zuckerrübenernte wiegt beispielsweise bis zu 60 Tonnen, ein Mähdrescher rund 27 Tonnen. Durch das Gewicht kann sich der Boden verdichten, insbesondere feuchte Böden. Die Hohlräume im Boden gehen dadurch verloren, der Luft- und Wasserhaushalt verändern sich und mit ihnen die Bedingungen für die Bodenlebewesen und die angebauten Kulturen. Zudem wird der Boden anfälliger für ⁠Erosion⁠.

Auch eine tiefe und wendende Bearbeitung wie das Pflügen stört das Bodenleben, vor allem Regenwürmer und Mykorrhiza-Pilze, und verhindert, dass sich eine widerstandfähige Bodenstruktur bilden kann. Beide Prozesse – Verdichtung und Pflügen – haben daher auch negative Folgen für die Landwirtschaft.

Verbesserung der Bodenstruktur

Um die Bodenstruktur zu verbessern, wird in der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft zunehmend auf eine pfluglose Bodenbearbeitung gesetzt. Eine intakte Bodenstruktur verringert die Erosionsgefahr und verbessert den Sauerstoffgehalt sowie die Wasseraufnahme- und -speicherkapazität, was Staunässe vorbeugt und sich positiv auf die Pflanzen auswirkt. Doch auch die pfluglose Bearbeitung hat Nachteile: Häufig fördert sie das verstärkte Wachstum von Beikräutern. Im konventionellen Landbau kommen deshalb Totalherbizide zum Einsatz, ökologisch wirtschaftende Betriebe müssen darauf verzichten. Außerdem führt die pfluglose Bearbeitung zu einer langsameren Erwärmung und Abtrocknung der Böden im Frühjahr, wodurch die Nährstoffmineralisierung später einsetzt. In der konventionellen Landwirtschaft wird dann Stickstoffdünger eingesetzt, im ökologischen Landbau kann es mitunter zu Nährstoffdefiziten kommen. 

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