Die Intensivierung der Tierhaltung hat die Lebensbedingungen vieler Nutztiere stark verändert. Die meisten Nutztiere werden ausschließlich oder überwiegend in Ställen gehalten. Die Futtermittel werden importiert oder in Ackerwirtschaft produziert. Wo das Futter noch von Grünland gewonnen wird, wird dieses häufig (nicht selten fünfmal im Jahr) gemäht und zu Silage verarbeitet. Die Beweidung von Grünland hat in Folge davon deutlich abgenommen. In den letzten Jahren stellten wachsende Wolfspopulationen und damit Fragen des Herdenschutzes zudem neue Herausforderungen für die Weidehaltung in einigen Regionen Deutschlands.
Beweidetes Grünland aber ist ein deutlich vielfältigerer Lebensraum für Pflanzen, Insekten, Vögel und Co. als gleichmäßig gedüngtes und gemähtes Grünland. Es bietet verschiedenste Lebensräume und erfüllt so die Ansprüche vieler Arten. Denn Weidetiere entblättern selektiv und düngen punktuell, beispielsweise mit Kuhfladen oder Pferdeäpfeln. Außerdem können durch Weidegang die Emissionen von Lachgas und Methan aus der Gülle gesenkt werden. Und im Vergleich zur reinen Stallhaltung wird das Tierwohl gefördert.