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Wie ist es um die Vielfalt der Nutzpflanzen und -tiere in der Landwirtschaft bestellt?

+Wenig Abwechslung auf Deutschlands Feldern
Wenig Abwechslung auf Deutschlands Feldern

Heute werden auf dem Großteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche Deutschlands nur noch wenige leistungsfähige Fruchtarten angebaut, von denen Weizen, Raps, Gerste, Mais und Zuckerrüben die größten Flächenanteile haben. Die Vielfalt der auf dem Acker angebauten Nutzpflanzen ist also nicht besonders groß. Häufig werden die Kulturen zudem in engen Fruchtfolgen kultiviert.

Geringe Fruchtartenvielfalt: Auch ein Problem für die Umwelt und Biodiversität

Die Dominanz weniger Fruchtarten, enger Fruchtfolgen und geringer Anbaupausen bringt negative Folgen für die Umwelt und die ⁠Biodiversität⁠ mit sich. Krankheiten und Schädlinge treten vermehrt auf und der Bedarf an Pflanzenschutzmitteln steigt. Insbesondere durch den Einsatz von Herbiziden können sich in der Ackerbegleitflora Resistenzen ausbilden, die mit den verfügbaren Wirkstoffen nicht mehr kontrolliert werden können. Sehr intensive Fruchtfolgen mit einem hohen Anteil an Raps und Getreide können nur bedingt mit Zwischenfrüchten erweitert werden. In diesen engen Fruchtfolgen kommt es verstärkt zu Nährstoffüberschüssen, die in Gewässer oder die ⁠Atmosphäre⁠ gelangen können, und zu Bodenverdichtung. Zudem führt die einseitige Auswahl der Ackerkulturen zu Strukturverlust in der Landschaft und damit schwinden Lebensräume für Wildtiere und -pflanzen.

Und die Nutztierhaltung?

Auch in der Tierhaltung liegt der Fokus auf wenigen, ausgewählten Rassen, sodass viele alte und seltene Rassen mit besonderen Merkmalen verschwunden oder vom Aussterben bedroht sind. In der Vergangenheit wurde vor allem die Leistung der Tiere, wie die Milchmenge pro Kuh oder die Tageszunahme bei Masttieren, züchterisch optimiert – mit negativen Folgen für die Tiergesundheit, die Fruchtbarkeit und das Tierwohl. Erst in den letzten Jahren wurden die Zuchtziele immer mehr durch funktionale Merkmale (Gesundheit, Fruchtbarkeit, Verhalten) ergänzt.

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