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Warum geht mit dem Verlust landwirtschaftlicher Fläche vor allem Dauergrünland verloren?

+Wertvolles Dauergrünland
Wertvolles Dauergrünland

Flächen, die mindestens für fünf Jahre durchgehend als Grünland genutzt wurden, werden Dauergrünland genannt. Häufig sind es gedüngte und ungedüngte Wiesen und Weiden zur Futtermittelgewinnung, aber auch Mähwiesen, auf denen ⁠Biomasse⁠ und Einstreu gewonnen wird. Außerdem zählen Naturschutzflächen wie Feuchtgrünland, Magerrasen und Streuobstwiesen dazu. Dauergrünland ist vielfältig, und besonders die extensiv genutzten Flächen sind ein wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Geht Dauergrünland verloren, gehen daher oft auch vielfältige Lebensräume verloren. Mehr als ein Drittel aller heimischen Farn- und Blütenpflanzen haben ihr Hauptvorkommen in Dauergrünland, Kalkmagerrasen gehören zu den artenreichsten Biotoptypen Mitteleuropas. Zudem speichert der Boden unter Dauergrünland Kohlenstoff. Wird das Grünland umgebrochen, wird der Kohlenstoff freigesetzt und verstärkt den ⁠Klimawandel⁠.

Problem Flächenkonkurrenz

In Deutschland ist die Konkurrenz um die Ressource Fläche groß. Daher wird landwirtschaftlich genutzte Fläche immer wieder umgewandelt und für andere Zwecke genutzt, beispielsweise als Bauland. Dabei geht oft Dauergrünland verloren. Dies trifft selbst dann zu, wenn zunächst Ackerland bebaut wird, da als Ausgleich für das überbaute Ackerland häufig an anderer Stelle Grünland zu Acker umgebrochen wird. Ackerland ist für die Landwirtschaft in der Regel schlicht profitabler als Grünland, und mit der intensiver gewordenen Milchproduktion hat Silomais als Futterpflanze für Rinder gegenüber der Grünlandbewirtschaftung an Bedeutung gewonnen.

In früheren Jahren ist die Dauergrünlandfläche daher geschrumpft, während die Ackerfläche weitestgehend stabil geblieben ist. Seit aber 2012 ein Verbot des Grünlandumbruchs in Kraft trat, konnte der Abwärtstrend beendet werden.

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