Welchen Einfluss hat der Lebensmittelhandel auf die landwirtschaftliche Produktion? | Umweltbundesamt

Dies beginnt sich langsam zu verändern. Vor allem die Rolle von Lebensmittelgroß- und -einzelhandel rückt zusehends in den Blick. Diese stellen weniger als ein Fünftel der Betriebe in der Wertschöpfungskette, verbuchen aber über die Hälfte des Umsatzes. Ein Großteil davon konzentriert sich auf die großen Lebensmittel-Handelskonzerne, die in der Regel mehrere Stufen der Kette abdecken – mit ihren Eigenmarken sind sie nicht nur im Handel, sondern auch in der Verarbeitung aktiv. Der Eigenmarkenanteil liegt dabei zwischen rund 25 Prozent (Vollsortimenter) und 90 Prozent (Discounter).

Die Lebensmittel-Handelskonzerne haben dadurch einen großen Einfluss nicht nur auf die Verbraucher*innen, sondern auch auf die Landwirtschaft. Zudem definieren sie über die gesetzlichen und EU-weit einheitlichen Qualitätsbestimmungen für sichere und gesunde Lebensmittel hinaus eigene Anforderungen an Qualität und Aussehen der Lebensmittel. Dadurch bestimmen sie mit, wie Landwirtinnen*Landwirte ihre Tiere halten und wie sie ihre Äcker bewirtschaften – also auch, wie viel Wasser, Düngemittel und Pestiziden sie einsetzen. Der Lebensmittelhandel ist daher ein Schlüssel für eine nachhaltige Ernährung und eine zukunftsfähige Landwirtschaft.